Genau darum ist Deutschland aber sowas von verloren.

Menschen wie diese “Manuela”

  • warten jeden Morgen darauf, dass Robert Habeck Ihnen die Heizung aus dem Keller reissen will,
  • glauben dass ein Impfstoff sie fernsteuert,
  • wählen AfD,

Oder arbeiten bei der Onstmettinger Bank.

Übrigens: fast noch schlimmer als Manu sind die 42 Personen, die diese Rezension für „hilfreich“ erachtet haben.

also mich beruhigt das irgendwie immer:

https://www.earthcam.com/world/england/london/abbeyroad/?cam=abbeyroad_uk&fbclid=IwAR0nC1EANI9bYBdTRcuFG9_K7wLbIWT140Mk4xegRG5sLUn1yoTkWGCWeR8

Neulich auf Facebook:

Freude, Facebook ist ja mal wirklich ein dunkler Ort geworden. Spätestens seit Corona. Man sollte hier echt nichts mehr schreiben da so viel Hass, Hetze und geistiges Unvermögen unterwegs ist. Aber gut. Ich bin ja psychisch stabil, hab grad frei und ein wenig Zeit:

Wir sind eine der ersten, menschlichen Generationen, die die ganze Welt zerstören kann. Dies entweder innerhalb von Minuten mit Bomben oder etwas längerfristig über ein paar Jahre durch massive Umweltverschmutzung. Durch Massentierhaltung, Industrialisierung und unbarmherzige Rücksichtslosigkeit stehen wir mit dem Rücken zur Wand und sind auf dem besten Weg, unsere kleine Welt für immer und unwiderruflich kaputt zu machen. Das absurde dabei ist: wir hören deshalb trotzdem nicht auf mit Massentierhaltung, Industrialisierung und unbarmherziger Rücksichtslosigkeit. Im Gegenteil.

Wie der Raucher, dem man bereits beide Beine amputiert und jede Menge Bypässe gelegt hat der meint: „Nene, zu was soll ich den aufhören zu rauchen? Da wird sicherlich bald ein Roboterkörper für mich erfunden“. Nein, wird er nicht.

Anstatt zu überlegen, wo wir „als Mensch“ hin wollen, vertrödeln wir unsere Zeit damit, uns über protestierende Jugendliche zu echauffieren. „Die sollen lieber mal arbeiten gehen“, liest man allenthalben. Sry, aber diese Kiddies sind nicht das Problem. Das Problem sind die „oberen 3 %“, die unsere Welt immer noch als Wegwerfprodukt sehen. Das schlimme daran: unser Zeithorizont wird immer kleiner wird und es ist nicht damit zu rechnen, dass ein Zauberer kommt, der mit einem kleinen „Expecto Patronum“ alles wieder sauber macht. Nene, unser „Avada Kedavra“ läuft weiter.

Ich lese hier auch oft von Menschen, die sich über „grüne Politik“ aufregen (da kommen dann unsägliche „Argumente“ wie „Schulabbrecher“, „Gretaversteher“ oder auch „Gott ist die Fett“). Ich mag die Grünen aktuell auch nicht mehr – aber nicht aus irgendeiner Hetze heraus sondern einfach: weil sie keine grüne Politik mehr machen aus der Angst, nicht mehr gewählt zu werden.

Jeder, der gegen Klimaschutz hier rummeckert, ist einer Kampagne aufgesessen. Wenn unser gesellschaftliches Engagement alleine darin besteht, uns über Jugendliche und junge Erwachsene, die Straßen blockieren, aufzuregen, dann verrecken wir halt alle bis in 4, 5 Generationen zurecht.

Wenn ich höre, dass dieser „Habeck meine Heizung raus reisst“, ist das Populismus. Klar wird’s teuer. Wenn die Alternative dazu allerdings eine Welt ist, die in 200 Jahren aussieht wie der Mars, dann muss ich sagen: lieber ein paar bedruckte Scheine weniger und dafür eine bewohnbare Welt. Nochmal: es wird kein Zauberer kommen.

Es gibt Scheinargumente wie Sand bzw. Müll am Meer die es uns erlauben, bequem weiter in unseren Untergang zu rennen. Bloß schlau ist das halt nicht.

Ich möchte, dass meine Kinder und Enkel und deren Kinder und Enkel ein glückliches Leben leben können. Das geht allerdings nur, wenn wir es schaffen, unseren blinden Egoismus abzuschalten und nicht mehr Blind irgendwelchen lauten Rumkrakeelern hinterher rennen. Wir sollen uns viel öfter die Frage stellen: Cui Bono?!

Wer frei ist von Schuld …

Wenn der Protagonist schaut, ob die Wahrheit eine Zyste in der Brust hat und #metoo das
Thema eines Romans ist, dann ist das schon Metameta. “Noch wach” funktioniert auf so
vielen Ebenen. Es sind noch viele weitere “Metas” zu finden. Ich gebe zu: ich mag die
außerordentlich besonnene und originelle Sprache von Stucki. Sehr.

Und alleine dadurch bin ich unterhalten. Es wäre allerdings zu einfach, wie es viele große, richtige Rezessionisten
gerade machen, einfach nur zu schauen, wo der Roman parallelen zur realen Welt und
somit keine Fiktion sondern schon Reportagecharakter hat. Dadurch wird der Roman um
das beschnitten, was er eigentlich ist: Literatur. Genauer: Popliteratur. Nicht nur die
Fortschreibung der Abenteuer des jungen Benjamin aus “Soloalbum” und “Panikherz”
sondern eine ausgeklügelte Geschichte, die so viel mehr ist. Ob der Stucki dies beabsichtigt
hat? Ich weiss es nicht. Aber es ist ihm zumindest gelungen.


In irgendeinem Interview meinte der Autor die Tage sinngemäß: das Werk sei auf jedenfall
um das langweilige Zeugs, wie zBsp Drogen und Sex, beschnitten. Damit tritt er natürlich
wundervoll in das Gemächt derer (gendern wohl unnötig), die ausschließlich dieses lesen
wollten. Der Roman ist allerdings schlauer als man beim ersten drüberschauen denkt.

Helm hilft.

Schlauer Pageturner

Ein mehr als großartiges Buch. Schnell wird bei der Lektüre klar, dass wir hier etwas anderes als das bekannte (und zur richtigen Zeit auch schöne) „Gut gegen Nordwind“ vor uns haben. Kritisch wird die Dialogfähigkeit unserer Gesellschaft hinterfragt. Man kommt zu dem Schluss: Dialog ist immer noch möglich – aber nicht zum Erkenntnisgewinn sondern aus purer Gewohnheit. Man will sich wohl nicht mehr verstehen.

Der Diskurs zwischen einer Landwirtin, die im Übrigen sehr gerne sofort meine Telefonnummer bekommen würde und einem Schnösel der bei einer bundesweit erscheinenden und anerkannten Wochenzeitung (der FAZ war es in ihrer Rezension unglaublich wichtig, zu bemerken, dass es sich hier zwingend entweder um den Stern oder die Zeit handeln muss) tätig ist, betrachtet unsere Welt der letzten Jahre. Probleme durch Pest und Krieg. Lagerbildung und Shitstorms. Reich und Arm. Vielleicht ist mein Eindruck subjektiv: die einfach Landwirtin, für die ein AFD-Wähler nicht zwingend auch ein schlechter Mensch sein muss ist offen und hört sich Argumente an. Der Chefredakteur beansprucht zu jedem Zeitpunkt alle Weisheit für sich – obwohl er durch seine Lebenswelt in einer Minderheit ist.

Sowohl der fachliche / inhaltliche Dialog als auch das persönliche, manchmal schroff egoistisch, ab und an offen und versöhnungsbereit, begeistern. Ein wichtiges Buch, das sagen will, dass Probleme realer und ernster sein können als das Setzten irgendwelcher Gendersternchen. Man müsste sich nur verstehen wollen und einräumen können, selbst nicht immer im Recht zu sein. Vielleicht klappt das ja in einem „zweiten Teil“.

Juli Zeh und Simon Urban ist hier etwas Großartiges und Wichtiges gelungen das ich sehr gerne empfehle. Beide bringen sowohl die schriftstellerische als auch fachliche Expertise mit.

Everything Everywhere All at Once

In Vorbereitung auf die Oscar Verleihung „Everything Everywhere All at Once“ angeschaut. Abgefahrener Film bei dem man so nebenher mal kurz alle Synapsen neu- und umverdrahten muss. Sehr geil und auf alle Fälle oscarwürdig.

Wobei in der heutigen Zeit auch ein eindringlicher Film wie „Im Westen nichts Neues“ durchaus berechtigt und gewichtig ist. Alleine um uns immer wieder in Erinnerung zu rufen, dass Krieg kein Fussballspiel ist.

Bin sehr gespannt auf die Academy Awards heute Nacht.

Panzersexgurkengewalt mit Trump und Putin!!!! Skandal!!!!

Bild und Überschrift sind natürlich nur Clickbait damit mein Weltverbesserungsscheiss überhaupt jemand liest. Aber wenn Du schon mal da bist: was ich nicht verstehe: wäre ich ein Diktator. Wie Putin oder so. Also ich würde das ja ganz anders machen:

Lasst uns mal vorab 2, 3 Dinge klären.

  1. Wir sterben alle. Mit ein wenig Glück erinnert man sich an uns länger als ein Jahr wenn wir denn dann mal „weg vom Fenster“ sind.
  2. Die Sonnenstrahlung von 6 Minuten würde genügen, um den Bedarf an Strom weltweit zu stillen. Weltweit. Für alle.
  3. Man schläft ruhiger, wenn man der Gute und nicht der Böse ist.

Ich würde meine Staatskohle nehmen und die Kohle zum Bau von Solarpanels und Verteilwege stecken. Nicht in Waffen und Rüstung. Und, vor allem was den Transport angeht, auch in die Weiterentwicklung in Sachen Energie. Jeder der irgendeinen, für den Fortbestand der Menschheit sinnlosen Quatschberuf wie Banker oder Versicherungsmakler oder sonst was hat, müsste mit anpacken. Innerhalb sehr (sehrsehrsehrsehr) kurzer Zeit hätten wir weltweit kein Energieproblem mehr. Und die Umwelt wäre ein Stück sauberer.

Und so würde ich nach und nach jedes Problem angehen. Zuerst die Energie. Dann den Hunger. Die Mobilität. Als nächstes die Krankheiten. And so on. Und in 1000 Jahren würde sich immer noch jeder an mich erinnern, dass ich der war, der die Welt auf einen neuen Weg gebracht hat. Es würde einen Feiertag geben, der nach mir benannt ist. Ach .. nicht nur einen Tag: eine ganze Woche.

Da braucht es eigentlich nicht mal einen Diktator. So einer wie Musk könnte das – vorausgesetzt, er wäre kein totaler Menschenfeind. Oder Daimler oder auch die Deutsche Bank … wenn die nicht nur im Sinn hätten, kurzfristig Kohle (die man nicht essen kann) zu verdienen. Das könnte sogar der Markt regeln: jemand, der was Sinnvolles für den Bestand der Menschheit macht (also auch Pflege, Krankenhauspersonal, …) hat einen höheren Lohn verdient, als jemand, der bei einem Wieauchimmer-Fond Bleistifte anspitzt.

Die Welt könnte so schön sein. Ohne Neid, ohne Geld, ohne Armut und ohne Stress. Wir müssten alle nur „lieb“ sein. Unser aktueller Weg führ gerade gegen die Wand. Ohne Umdenken keine Zukunft.

So: könnte das jetzt bitte jemand ins russische übersetzen und Putin übergeben?

iCH HABE GELESEN

Die Träume anderer Leute von Judith Holofernes (https://www.goodreads.com/review/show/5217456792)

Liebe Judith,

Du lässt mich mit Deinem Buch etwas ratlos zurück. Aber, wie ich mittlerweile denke, hast Du es auch gar nicht für mich geschrieben. Ich kenne „Wir sind Helden“. Ich wuchs auf als diese, nein, Deine Band bekannt war. Aber ich fand sie immer nur nett. Nie begeisternd. Entsprechend bin ich kein Fan und eben für solche ist wohl Dein Buch ausschließlich geeignet. Und das ist so schade. Jede Faser in mir sagt: bitte überzeug mich, nimm mich mit auf Deine Reise. Überwältige mich mit Deinen Ideen und Deiner Sprache. Aber immer wenn ich kurz davor bin ein paar Meter mit Dir mitgehen zu wollen, fängst Du an, dich zu wichtig zu nehmen. Dir selbst zu viel Bedeutung zu geben. Ein Singsangpopmäuschen, das denkt, ein Rockstar gewesen zu sein. Das funktioniert bei Fans. Bei mir als normalem Leser, der überzeugt werden möchte, leider nicht. Du erzählst von Krankheiten, deinem Zufriedensein im Kleinen und ab und zu lässt Du einen Satz als quasi allgemeine Gesellschaftskritik im nebenhergehen mit einfließen – das gehört ja schließlich so heutzutage. Viel zu häufig sehe ich eine Frau mit abgebrochenem Sozialpädagogikstudium vor mir, die sich einredet, dass alles was in ihrem Leben schief läuft schon so von ihr gewollt war.

Und dann ist da die andere Seite. Zauberhafte Ideen. Wohlige Sprache. Ein liebevoller Humor. Und nicht zuletzt Deine ausgestreckte Hand, die einen mitnehmen möchte. Dies gelingt Dir für mich leider bei „die Träume anderer Leute“ noch nicht. Du versuchst Deiner Biografie mit diesem Buch ein Denkmal zu bauen. Aber wie jeder Vollidiot weiss, muss dies zwangsläufig schief gehen.

Aber, und das ist bemerkenswert: ich habe Dein Buch zu Ende gelesen und freue mich auf mehr von Dir. Überzeug mich das nächste Mal. Bitte.

Dein Peter.

Du darfst nicht alles glauben, was du denkst: Meine Depression von Kurt Krömer (https://www.goodreads.com/review/show/5219833194)

Ich habe den Humor von Kurt Krömer nie wirklich verstanden. Ich finde ihn einfach nicht witzig. Ein müdes Lächeln, rang ich mir das eine oder andere Mal mühsam ab. Chez Krömer ging so halbwegs. In Lol war er cringe. Aber: das alles spielt an diesem Punkt keine Rolle – dieses Buch handelt hauptsächlich von Alexander Bojcan – dem Erfinder der Kunstfigur Kurt Krömer. Und eben dieser Alexander Bojcan hat auch dieses Buch geschrieben.

Sehr eindrücklich schildert er anhand seiner eigenen Biographie, wie er in eine Depression hinein und auch wieder hinaus fand und mittlerweile quasi ein trockener Depressioniker geworden ist. Dies alles ohne Fachtermini oder einen übergroßen, moralischen Zeigefinger. Einfach, sprachlich sehr gewitzt und pointiert. Man muss ihn mögen, diesen Alexander, der mit seinem wurstigen Käsebrot am Strand sitzt und schildert, wie doof denn so mancher sein kann und der das wichtigste am Menschsein wieder gefunden hat: die Hoffnung. Eben dieser humoristische Spiegel, in dem er auch sich selbst sieht und den ich bei Krömers Bühnenprogrammen für mich nicht entdecken kann, finde ich im Buch überaus gelungen.

Einfache, nachdenklich, unterhaltsame Lektüre. Eine stetige Aufforderung zur Reflexion. Ich kann diese lockere Buch uneingeschränkt empfehlen.

After the Fire

Es war diesen Sommer. Irgendwo zwischen Truchtelfingen und Ebingen. Auf dem Rad. Wohl schon gegen 19h. Ich hatte mein Spotify weekly auf dem Ohr und raste im waren Albstadt schwer vor mich hin. Auf einmal lief dieses Stück. Hatte ich es doch seit wohl 40 Jahren nicht mehr gehört erkannte ich es sofort: die Titelmelodie des ersten Vorabendtalks im deutschen Fernsehen: „Na sowas“ – Sendung und Moderator wurden damals als Sensation gefeiert. Lange vor „Wetten dass“ profilierten sich hier Thomas Gottschalk und manchmal auch Günther Jauch.

Wenn ich es heute höre, verkörpert es für mich Unbeschwertheit, Kindheit und einfach nur unbekümmerten Spass. Ich liebte das Lied damals schon. Ab und an sind es echt einfach die kleinen Dinge, die uns zu noch glücklicheren Menschen machen. Bei mir wars dieses vergessene Lied das seither fest in einer meiner Playlisten ist und dort frühestens in 70, 80 Jahren wieder verschwindet. Und, ich muss gestehen, dass ich da auf meinem Rad doch schon kleine, euphorische Freudentränchen in meinen Augen hatte.

Und für den Fall, dass Du dieses Lied auch vergessen hast und eben durch mich wieder gefunden hast: gerne geschehen :).

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